Presse


Murnauer Tagblatt  11. Mai 2004

Chormusik zu Ehren der Jungfrau Maria

Murnauer Gesangsgruppe "ART CAPPELLA" begeistert mit einem vielseitigen Programm

Ein Artikel von Heino Herpen

MURNAU - Vom Anbeginn der Musikgeschichte bis heute inspirierte die Mutter Gottes Komponisten zu Lobpreisungen der Himmelskönigin, die sie in Chorsätzen besonderer Harmonik und Melodik zum Ausdruck brachten. Prädestiniert, solches Liedgut zu interpretieren, ist die Murnauer Gesangsgruppe ART CAPPELLA, die zu einem Konzert mit Chormusik zu Ehren der Jungfrau Maria in die Pfarrkirche St. Nikolaus geladen hatte.

Mit Bedacht hatte Leiter Manfred Böhm ein vielseitiges Programm zusammengestellt, das eine klingende Brücke vom Mittelalter bis in die Neuzeit schlug. Die etwa 200 Zuhörer zeigten sich von der Reinheit des Gesanges der 18 Frauen und 14 Männer durchweg ergriffen - brachten diese doch mit ihren klaren, feinen Stimmen das Kirchschiff auf fast überirdische Weise zum Schwingen.

Zu Beginn erklangen einige Werke aus der Renaissance, wie etwas das "Ave Maria" von Clemens non Papa (1500 - 1556), das sich durch besondere melodische Weichheit auszeichnet, und Kompositionen von Claudio Merulo (1533-1604) und Giovanni Croce (1557 - 1609), die als Beispiel venezianischer Mehrchörigkeit gelten.
Nach einem Abstecher an den französischen Hof mit dem ungemein zart interpretierten "Descende in hortum meum" von Antoine de Fevin (1473 - 1512) folgte als Abschluss des ersten Programmteils das "Ave Regina coelorum" von Giovanni Perluigi da Palästrina (1525 - 1594).
Bedauerlich, dass die Gruppe FrauenTöne aufgrund eines Krankheitsfalles nicht auftreten konnte. Als Ersatz dafür stimmt der Chor das "Ave Maria" Anton Bruckners (1824 - 1896) an.
Nach einem fast dramatisch bittenden "Ave maris stella" des 1930 geborenen Polen Jozef Swider folgten zum Abschluss zwei Vertonungen des englischen Grußes "Ave Maria" aus der Feder des Ambergers Franz Biebl und des 1952 geborenen Britten Malcolm Archer. Letztere war ursprünglich für Solosopran, Orgel und Begleitchor angelegt worden und wurde von Böhm in eine 7-stimmige a-cappella-Form gebracht.

Seit nunmehr acht Jahren hat sich die Gesangsgruppe ART CAPPELLA dem unbegleiteten Chorgesang verschrieben, der sich nur auf die Ausdruckskraft der menschlichen Stimme gründet - mit stetig wachsendem Erfolg. Im Laufe der Jahre wurde dabei ein umfangreiches Programmspektrum erarbeitet. Neben zahlreichen Auftritten in Oberbayern war der Chor u.a. bereits im Dom zu Regensburg, in Amberg, Eichstätt, Florenz und Montepulciano zu hören.

Das Konzert, das jetzt in Murnau zu hören war, wird am kommenden Sonntag, 16. Mai, in der Alten Pfarrkirche in Garmisch wiederholt. Beginn ist um 20:15 Uhr.
Ein weiterer Höhepunkt wird ein Auftritt im Wiener Stephansdom am 31. Oktober diesen Jahres sein.

Bild

Leiter Manfred Böhm hatte ein Programm zusammengestellt,
das eine klingende Brücke vom Mittelalter bis in die Neuzeit schlug



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